Heute kommen wir zu einer etwas schwierigeren Frage:
IPTV, was ist das eigentlich?

Wer denkt, man müsste nur einen Blick in den Brockhaus oder aber in das Internet werfen und schon wüsste man bescheid, der täuscht sich. Klar, IPTV hört sich neu und schön an. Und genau das scheint im Moment ein großes Problem zu sein. In vielen Presseartikeln ist von IPTV die Rede, sobald es um Fernsehen aus dem Internet geht. Viele Firmen schmücken sich mit diesen vier Buchstaben, weil sie Streaming-TV über das Internet anbieten. Begibt man sich aber auf die Suche nach einer genauen Definition für IPTV, so muss man viel Zeit und sehr viel Geduld mitbringen. So formulierte es auch Thomas Aufermann, Director Communications Sector Microsoft Deutschland:

„Da können Sie ganze Abhandlungen drüber schreiben!“
(Aufermann 2005)

Definition nach Karsten/Schütte

IPTV ist noch ein sehr neues Feld, die Technik befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Deswegen ist es auch äußerst schwierig heutzutage kompetente und gute Informationen zu diesem Thema zu finden. Von einer genauen Begriffsbestimmung ganz zu schweigen. Für Eric Karsten und Jörg Schütte ist IPTV, was einen eingebauten Rückkanal hat und über das Internet-Protokoll ausgesendet wird. Ihnen zufolge ist das Endgerät von IPTV der Personal Computer zu Hause. (vgl. Karstens/Schütte 2005: 316).

Definition nach Aufermann

Demgegenüber steht Thomas Aufermann. Er nennt folgende Definition, an der ich mich auch immer wieder orientiere:

„IPTV ist eine breitbandige IP-Verbindung, die auf das Endgerät Fernsehen zuläuft. Dabei sind Inhalte und Services primär über eine Fernbedienung zu bedienen und Interaktion über einen Rückkanal möglich.“ (Aufermann 2005)

Schauen wir uns diese Definition einmal genauer an: IPTV unterscheidet sich also insofern von herkömmlichen Internet-Streams, indem es in erster Linie nicht auf einen Empfang durch den heimischen Computer zielt, sondern auf dem Fernsehgerät dargestellt werden soll. Mit entsprechend angepasster Hardware soll es möglich sein, über die bekannte Fernbedienung das IPTV zu steuern und zu navigieren.

Des Weiteren kommt das TV-Signal hierbei nicht über Satellit oder den Kabelanschluss. Vielmehr nutzt IPTV die Breitbandleitung (DSL), über die auch das Internet in die Haushalte gelangt. Und, wie es der Name schon suggeriert, dabei greift IPTV auf das Prinzip des Internet-Protokolls zurück. Außerdem soll über einen Rückkanal eine Form der Interaktion möglich
sein, wie sie es das „alte Fernsehen“ nicht bieten kann.


(vgl. Aufermann 2005):

1. Zum einen die Software, also eine möglichst einfach zu bedienende Benutzeroberfläche. Hier kommen Firmen wie Microsoft ins Spiel,

2. Zum zweiten benötigt man eigene Netze, um den Inhalt verbreiten zu können. Hier greifen Firmen wie auch etwa die Telekom ins Geschehen ein.

3. Desweiteren ist der Content von Bedeutung. Denn was will man über den Fernseher übermitteln bzw. anschauen, wenn nicht irgendwelche Inhalte, seien es Informations- oder Unterhaltungsformate. Hier sind dann die traditionellen Fernsehsender, wie ProSieben, Sat.1, RTL oder das ZDF gefragt.

4. Und abschließend benötigt man auch ein kompatibles Endgerät, womit Fernsehgeräteentwickler wie Thompson oder Sony mit ins Boot einsteigen.

Was bleibt?!

Man sieht also, die traditionelle Fernsehlandschaft wird sich durch IPTV enorm verändern. Gefragt sind Partnerschaften und Kooperationen zwischen Firmen aus unterschiedlichen Branchen. Einer alleine käme nicht weit. Nur gemeinsam ist das neue Fernsehen IPTV realisierbar!

Die interessante Frage ist:
Welche dieser Firmen werden die Stärkste Stellung innehaben?

* jene, die den Content liefern,
* diejenigen, welche den Netzzugang bereitstellen
* die Sofware-Anbieter
* oder aber die Hardware-Produzenten?

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