Web-TV, IPTV °°° Street-Art, Street-Life
Wie die Sunday Times gestern berichtete, steht Joost vor einer deutlichen Umstrukturierung. Hieß es vor zwei Wochen noch, Joost wolle im Laufe der kommenden Monate ein browserbasiertes Web-TV-Angebot entwickeln und veröffentlichen, hören sich die neuesten Nachrichten deutlich negativer an.
Dem Bericht zufolge haben sich die Verantwortlichen von Joost dazu entschlossen, das weltweit verfügbare Angebot zu schließen und sich in Zukunft ausschließlich auf den US-amerikanischen Markt zu konzentrieren. Als Grund werden die erheblichen Probleme beim Erwerb von weltweiten Senderechten für Filme, Sportveranstaltungen und Fernsehserien genannt, die dem Unternehmen immer mehr zu schaffen machen.
“We want to change the way people watch television . . . liberating people from the programme guide” sagte Niklas Zennstrom, neben Janus Friis der Gründer und Entwickler von Joost, vor einem Jahr in einem Interview mit der Sunday Times. Doch nicht einmal 12 Monate später scheint es, als sollte Joost, welches das Fernsehen der Zukunft sein sollte, einen herben Rückschlag erleiden.
Optimismus trotz personellem Aderlass & starker Konkurrenz
Zwar bemüht man sich bei Joost, den Eindruck von einem baldigen Ende des applikationsbasierten Web-TV-Dienstes zu vermeiden und weist auf nicht unerhebliche Kapitalreserven hin. Doch nicht zuletzt der Wechsel von Chief Technology Officer Dirk-Willem van Gulik zu BBC zu Beginn des Jahres sowie der große Erfolg des Web-TV-Konkurrenten Hulu auf dem US-Markt, scheinen die Zukunft von Joost unsicherer denn je zu machen.
Aber wer weiß, vielleicht schafft man es bei Joost durch die angekündigte Umstrukturierung des Angebotes, die Kurve noch zu kriegen. Womöglich liegt die Lösung wirklich nicht in einem einzigen weltumsorgenden TV-Sender, sondern in einer Reihe von nationalen Angeboten, die jeweils über die Internet-TV-Senderechte für ein einzelnes Land verfügen – zugleich jedoch den Traum von einem Globalen TV-Sender zerplatzen lassen. Und vielleicht ist die Zukunft auch nicht applikations- sondern wirklich browserbasiert – was für den Web-TV-Zuschauer sicherlich um einiges einfacher und nutzerfreundlicher sein dürfte. Wir werden es „sehen“!