Im vergangenen Sommersemester hatte ich die Lehrveranstaltung „Beschaffung und Produktion von Fernsehunterhaltung“ bei Dipl.-Medienwiss. Katja Lantzsch belegt. In dem Seminar ging es darum, einen Überblick über die Fernsehindustrie zu erhalten sowie die grundlegenden medienökonomischen Zusammenhänge aufzuzeigen und zu begreifen.

Praktischer Teil des Seminars war es, das erworbene Wissen durch das eigenständige Entwickeln eines eigenen Fernsehformates anzuwenden, vor Publikum zu präsentieren und schließlich in einer Hausarbeit festzuhalten.

Aktive Einbindung des Zuschauers

Bereits ein Semester zuvor hatte ich eine ähnliche Aufgabenstellung in „Medienmanagement“ bei Dipl.-Medienwiss. Jens Köster zu bearbeitet. Damals kam mir die Idee einer interaktiven Fernsehserie (iTV), die reales Fernsehen und Internet miteinander verknüpft und dadurch dem Rezipienten die Möglichkeit gibt indirekt selbst in den Ablauf der Serie einzugreifen.

Positives Feedback

Mit meinen beiden Kommilitonen Fabian Kaus und Bob Brandenburger habe ich dann die grobe Grund-Idee aufgegriffen und weiter konkretisiert. Unsere Ausarbeitung fand großes Interessen, wir bekamen sogar die Möglichkeit unsere Idee auf der internationalen Konferenz „The Business of Entertaining. Acquisition and Production of TV-Entertainment“ in Erfurt vorzustellen.

Aufgrund der positive Resonanz hatten Fabian, Bob und ich zwischenzeitlich mit dem Gedanken gespielt, die Idee von “Netlife” in Zusammenarbeit mit einem TV-Produktionsunternehmen in einem eigenen Medienprojekt weiter zu konkretisieren. Aus verschiedenen privaten Gründen wurde aus dieser Idee letztlich leider nichts. Dennoch möchte ich euch die grobe Grundidee unseres Konzeptes nicht vorenthalten.

Die “Netlife”-Idee

„Netlife“ greift die gegenwärtige Verschmelzung von Fernsehen und Internet auf und macht sie zur Kernidee des Formates. Grundlage der virtuellen Serie ist eine auf einem Drehbuch aufbauende Handlung, die die Zuschauer durch eine zeitgleich im Internet ablaufende virtuelle Parallelwelt teilweise beeinflussen können. Im Internet werden
einzelne Handlungsstränge weiter ausgebaut und weitere Geschichten erzählt, welche die einzelnen Charaktere weiter konkretisieren. Es geht um das Leben in einer Großstadt auf einer abgeschotteten Insel und deren Bewohner. Dabei ist es das tägliche Leben in all seinen Facetten, welches Inhalt der Serie ist, von Romantik, über Kriminalität, von Liebe und Schmerz, bis zu Aufstieg und Fall von Existenzen. Das Konzept „Netlife“ ist die logische Weiterentwicklung des traditionellen Fernsehens. Es greift die Vorzüge des Internets auf und bietet die Möglichkeit den Zuschauer interaktiv am Geschehen teilhaben zu lassen. Zudem bietet „Netlife“ auch weitere Auswertungsmöglichkeiten, wie Spin-Offs oder Show- und Castingformate.

„Netlife“ ist ein Fernsehformat, welches den Rezipienten intensiv mit einbezieht und aktiv am Geschehen teilhaben lässt. Eine interaktive Plattform im Internet ermöglicht es dem Zuschauer, die Beziehung zur TV-Serie zu intensivieren. Das Internetangebot bietet – neben umfangreichen Informationen – vielfältige Möglichkeiten, wie die Zuschauer Einfluss auf die Geschehnisse der Fernsehserie nehmen können. So gibt es durch diverse Abstimmungen die Möglichkeit nicht nur einzelne Handlungsstränge, sondern auch grundsätzliche Rahmenbedingungen von „Netlife“ zu beeinflussen.

Dabei dient die Webplattform gleichzeitig als Community, die die Zuschauer untereinander, aber auch mit den Charakteren von „Netlife“ zusammenbringen soll. So entsteht eine eigene Netlife-Welt, in der – ähnlich wie bei Second-Life – jeder Teilnehmer seinen eigenen Charakter („Avatar“) kreieren und aktiv ins Seriengeschehen eingreifen kann. In dieser Online-Welt treffen die Rezipienten auf ihre Stars aus dem TV und auf teilweise gesrcriptete Handlungsabläufe. Diese Geschehnisse, die sich in der „Secons-Life“-Welt abspielen, können wiederum als Vorlage für eine eigene Web-Soap dienen, die täglich die Geschehnisse der Online-Welt zusammenfasst & mit vorgefertigten Handlungssträngen vermischt.

Aus den Geschehnissen der „Second-Life“-Welt einerseits und aus denen der Web-Soap wird dann wöchentlich der Handlungsrahmen der Fernsehserie „Netlife“ generiert. Gescriptete Handlungsabläufe der Produzenten werden mit den unsgesrcipteten Geschehnissen aus der interaktiven Web-Plattform gekoppelt und letztlich als TV-Serie im Fernsehen ausgestrahlt.

All rights reserved by Fabian Kaus, Bob Brandenburger & Jan M. Rechlitz

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