Web-TV, IPTV °°° Street-Art, Street-Life
Dass Hulu den Branchenprimus Youtube in den vergangenen Monaten mit professionellem Serien- und Film-Content in die Defensive gedrängt hat, hält die Macher nicht davon ab, aktiv an weiteren Möglichkeiten zu arbeiten, die das Filmportal noch erfolgreicher machen sollen.
Nun hat MySpace eine neue Applikation namens Primetime veröffentlicht, mit der es möglich ist, Hulu-Videos auch losgelöst von der Videoplattform anzuschauen. MySpace-Nutzer können nun einen Hulu-Player bei sich im Profil einbinden und darüber das Hulu-Archiv durchstöbern und Videos anschauen.
News-Corp-Medien bündeln ihre Stärken
Hulu ist ein Joint-Venture zwischen den beiden US-amerikanischen TV-Stationen Fox und NBC Universal. Hinter Fox steckt der milliardenschwere Medienmogul Rupert Murdoch mit seiner News Corp. Und dieser hat auch seit einigen Jahren im Internet seine Finger im Spiel – eben bei MySpace, das NewCorp anno 2003 für mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar aufgekauft hat.
Eine Kooperation zwischen Hulu und MySpace, wie sie in Form der Applikation Primetime nun geschehen ist, erscheint schon allein von den Besitzverhältnissen der beiden Plattformen nur als logischer Schritt. Erst Recht, wenn man bedenkt, dass MySpace als eines der größten und einflussreichsten Sozialen Netzwerke des Internets gilt.
Im Sommer zählte MySpace über 235 Millionen Mitglieder, Tendenz weiter steigend. Bedenkt man, dass sich Hulu durch Werbeeinnahmen in den Videos, MySpace durch Banner-Werbung finanziert, wird die Sache erst richtig interessant. Denn genauso wie direkt auf Hulu.com, so sind auch die Primetime-Videos bei MySpace mit Pre- und PostRoll-Werbung versehen.
Erfolg durch Dezentralisierung!
Das heißt, dass jedes über Primetime angeschaute Video dem Heimportal Hulu bares Geld in die Kasse spült. MySpace wiederum profitiert durch das Serien- und Filmangebot, welches über Primetime nun auch direkt auf MySpace verfügbar ist. Denn zusätzliche Besucher und vor allem eine längere Verweildauer auf den MySpace-Profilen erhöht letztlich auch den Werbewert des Sozialen Netzwerkes, was wiederum erhöhte Werbeeinnahmen zur Folgen haben dürfte.
Primetime ist ein wirklich schönes Beispiel für den Mehrwert, der sich dank einer dezentralen Contentauswertung über Widgets schaffen lässt! Ein ganz ganz klares Pro also für die „Widgetisierung“ der Content-Distribution im Internet!
Kleiner Schönheitsmakel an der ganzen Sache: Auch über Primtime sind die Hulu-Filme weiterhin nur den US-amerikanischen Rezipienten vorbehalten!