Web-TV, IPTV °°° Street-Art, Street-Life
Mitte September wurde vermeldet, dass Zattoo nur knapp am finanziellen Kollaps vorbeigeschrammt sei. Ende des Monats musste dann Dominik Schmid, der zuvor als Manager für den deutschen Markt zuständig war, das Unternehmen verlassen. Nun wurde die Beteiligung eines Schweizer Verlagshauses am Internet-TV-Angebot verkündet.
Gleichzeitig wurde publik, dass Zattoo im April kurz vor dem Ende stand. Der Grund waren ergebnislose Verhandlungen mit Investoren, weiteres Kapital in das Internet-TV-Projekt zu pumpen. Die Folge waren „tränenreiche Entlassungen“ und eine Änderung des Geschäftsmodells. Daraufhin wurde in einigen Ländern wie etwa in Spanien der Gratisdienst eingestellt und in bezahlte Abonnements (2,40 Euro pro Monat) umgewandelt. Desweiteren wurde die Integration von Werbung ausgebaut. Zeitgleich wurde die geplante Expansion des Dienstes auf neue Märkte wie in Italien oder die USA vorläufig gestoppt. Den Ausbau in Richtung Asien will man nun verlangsamt in Angriff nehmen.
Erfolgreich in Deutschland
Mitte Oktober dann die Meldung, dass Zattoo in Deutschland die eine Millionen Nutzermarke erreicht habe, was eigentlich erst für Ende 2008 als Ziel ausgegeben worden sei. Davon seien 350.000 Nutzer als „aktive Anwender“ zu bezeichnen, die Zattoo im Schnitt pro Monat 385 Minuten nutzen würden.
Als Hauptgrund für den Erfolg in Deutschland wird unter anderem die Kooperation mit den öffentlich rechtlichen Sendeanstalten gesehen. Seit Mitte des Jahres können Internetnutzer über Zattoo auch Sender wie die ARD oder das ZDF „empfangen“. Insbesondere im Zusammenhang mit großen Sportereignissen wie etwa der UEFA Fußball EM, konnte Zattoo hier enorme Nutzersteigerungen verzeichnen.
Neue Beteiligung & Ausgliederung in neue AG
Gestern nun wurde vermeldet, dass das schweizerische Medienhaus Tamedia sein Online-Engagement ausbaut und bei Zattoo einsteigt. Diese Beteiligung bezieht sich in erster Linie auf das Geschäft auf dem Schweizer Markt, weswegen die Aktivitäten in der Schweiz und in Lichtenstein aus der Zattoo Europa AG ausgegliedert und in die neue Zattoo Schweiz AG überführt werden. An diesem neuen Tochterunternehmen beteiligt sich Tamedia mit 24,5 Prozent des Aktienkapitals.
Und auch am kritisierten fehlenden Zusatznutzen für den Rezipienten wird im Hause Zattoo aktiv gearbeitet. So verkündete das Unternehmen vergangene Woche, dass der Player in den kommenden Monaten mit weiteren sozialen Features ausgestattet werden würde. Desweiteren seien die Einführung eines High-Quality- sowie eines Premium-Sender-Angebots geplant.
Es tut sich also einiges rund um Zattoo. Warten wir ab, was die kommenden Monate bringen werden…