Das kleine Label 500GODZ druckt in seinen Kollektionen Arbeiten bekannter Street Artists auf T-Shirts. Vertrieben werden die Kunstwerke in streng limitierte Zahl unter dem Etikett „Limited Organic T-Shirt Art“. Die Verbindung von Street Art, ökologisch-sozialem Bewusstsein und politischem Statement wurde bisher gefeatured von den Straßenkünstlern AME72, WOW the dead und Alias.

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Willkommene Themensetzung von der „anderen Seite“

Wie war das nochmal mit dem Intereffikationsmodell von Bentele? Die beiden Systeme PR und Journalismus ermöglichen sich durch ihre Leistungen gegenseitig und beeinflussen einander?! Heutzutage wird der größte Teil der journalistischen Publikationen durch Informationen seitens der Public Relations bestimmt. Pressemitteilungen und Pressekonferenz sind nur zwei Beispiele, wie so etwas aussehen kann.

Als gutes Beispiel für dieses – nennen wir es – „Phänomen“ kann auch der vorliegende Artikel angesehen werden. Denn die Informationen hierfür beruhen auf Angaben, die mir von einer kleinen PR-Agentur aus Berlin überliefert wurden. Eine schicke kleine Pressemappe samt T-Shirt, Bildern und weiteren Hintergrundinformationen, die mich erst auf dieses Thema aufmerksam gemacht und zum Schreiben dieses Artikels inspiriert haben. Nein, der Artikel entstand nicht, weil ich mich zu einer Gegenleistung veranlasst gesehen habe. Vielmehr hat mich wirklich beeindruckt, was ich zu sehen und lesen bekommen habe. Und deswegen nun dieser Artikel. Ihr werdet mich verstehen, versprochen!

StreetLightsTV – . Menschen . Straßen . Hintergründe

StreetLightsTV, das ist die Doku-Serie über Straßenkulturen in Deutschland. Dazu gehört auch Street-Art, beispielsweise in Form von Graffiti – wie eben in unserer ersten Folge über die Graffiti-Szene in Erfurt gesehen. Gesellschaftskritik spielt hierbei eine sehr große Rolle, die Straße als Raum, um sozialkritische Botschaften an die Öffentlichkeit zu übermitteln. Eine Kunstform, die zunehmend auch eine Tendenz hin zum Legalen aufweist und ihren Weg in andere Bereiche findet.

Link: Offizieller StreetLightsTV-Trailer

Was wir machen, ist die Jugend […] das ist sowas von zeitgenössisch […]. Das machen wir, was morgen bei H&M auf den T-Shirts ist […]. Es ist gewollt, aber es wird auch gehasst!
Quelle: ReikoSeiko in: StreetLightsTV – Folge 1: Graffiti (Erfurt)

Limited Organic Street T-Shirt Art

Wie das ganze zum Beispiel aussehen kann, das veranschaulicht die Arbeit von Patrick Stottrop und Daniel Schramm. Die beiden Freunde haben sich anno 2007 zusammengeschlossen und gemeinsam das T-Shirt-Label 500GODZ gegründet. Das Besondere an den T-Shirts, die seit April 2008 auf der eigenen Internetseite 500godz.com angeboten werden sind nicht nur die umweltfreundliche und nach Vorgaben der Fair Wear Foundation („sweatshop-frei“) erfolgte Produktion, sondern die darauf abgedruckten Botschaften.

Denn die Motive der T-Shirts beruhen allesamt auf Vorlagen bekannter Street Artists, denen 500GODZ damit eine zusätzliche Leinwand zur Verfügung stellt, um die provokativ-sozialkritischen Botschaften zu präsentieren.

Die Künstler der T-Shirts #1: AME72

Inzwischen sind drei Kollektionen erschienen. Die erste wurde von dem englischen Street-Art-Künstler AME72 (aim seventy two) kreiert. Dieser hat sich in den vergangenen Jahren einen internationalen Namen als Street-Artist gemacht. Am bekanntesten dürften seine Lego-Stencils sein oder aber Arbeiten wie „Where`s the missing peace“ an der israelischen Friedensmauer (siehe nachfolgendes Video) oder die Aktion „Rooms for Rent“ vor dem Buckingham Palast in London, mit der er auf das Thema Obdachlosigkeit (siehe auch Folge Wiesbaden) in London hinweisen wollte (siehe zweites Video).

ame72: Bethlehem December 2007

ame72: “Buckingham Palace” ! Sightseeing in London

Die Künstler der T-Shirts #2: WOW the dead

In der zweiten Kollektion durfte sich dann die deutsche Stencil-Künstlerin „WOW the dead“ verewigen, die seit dem Ende ihres Design-Studiums als freie Künstlerin arbeitet. WOW the dead möchte mit ihren Arbeiten das Handeln und Denken der Menschen verändern und mit ihrer Kunst Fragen aufwerfen, die der Betrachter durch eigenes Nachdenken selber beantworten soll („Glaube mir kein Wort, glaube dir lieber selbst!”).

Die Helden Utopias

Die Künstler der T-Shirts #3: Alias

Für die aktuelle Kollektion nun ist es 500GODZ gelungen den Street Artist „Alias“ zu gewinnen. Dieser gehört zu den populärsten Straßenkünstlern Berlins und prägt insbesondere das Bild der Stadtteile Friedrichshain (Rigaer Straße) und Kreuzberg, aber auch in Prenzlauer Berg (Kastanienallee) finden sich seine Kunstwerke. Der Stil von Alias sind Bildverfremdungen und Fotomontagen, meist geprägt von einer Kombination aus Humor und düsterem Realismus. Ein interessantes Kurzinterview und einige tolle Bilder von Alias findet ihr bei psp-streetart.org.

Berlin`s Street Art 2008

Fazit: Tolle Straßen-Kunst im Kleinformat

Ihr seht, StreetArt hat längst den Weg von den Straßenzügen der Großstädte auf die kleinen „Lein“(en)wände am Körper gefunden. Doch anders als ReikoSeiko vermutet ist es nicht H&M, welches sich hier besonders auszeichnet, sondern ein kleines Berliner Label Namens 500GODZ. „Limited Organic T-Shirt Art“ – Das T-Shirt als Medium von Straßenkultur!

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